© Reitanlage Hellwig & Matthes GbR 2015
Juli 2015
Herci und Gitti: Zwei Jungs auf Urlaub im Wattenmeer
Ein Stück weit sind unsere beiden Jungs Hercules Cen und Gitano zu beneiden. Seit letztem Sonntag
genießen sie für ganze acht Wochen die Nordseeluft auf Neuwerk.
Die Insel Neuwerk liegt ungefähr 15 Kilometer nordwestlich von Cuxhaven im südwestlichen Teil der
Elbmündung und gehört zur Stadt Hamburg. Innerhalb von rd. 1 Stunde umrundet man die Insel, die 2,2 km
lang sowie breit ist (=Fläche 3,3 Quadratkilometer). Die aktuelle Einwohnerzahl beträgt 44, das sind 13
Einwohner pro Quadratkilometer. Neuwerk bildet das Zentrum des Nationalparks Hamburgisches
Wattenmeer. Besucher oder Einwohner erreichen Neuwerk entweder mit dem Schiff oder während der Ebbe
zu Fuß bzw. mit dem Wattwagen oder hoch zu Ross!
Ein Ritt durch das Wattenmeer ist ein wirklich tolles Erlebnis. Natürlich erst Recht bei strahlendem
Sonnenschein und wenig Wasser im Watt. Wir haben bereits zweimal das Wattenmeer und Neuwerk
besucht. Der Reiterhof „Hus achtern Diek“ bietet auf Neuwerk eine Pensionspferdehaltung an,
insbesondere für atemwegserkrankte Pferde.
Leider entwickelte sich bei Hercules Cen nach rd. 4 Jahren (er kam direkt
aus Spanien) in den Sommermonaten ein chronischer Husten. Der große
Allergietest ergab eine Liste, die gar nicht enden wollte. Ein Ausreiten bei
blühendem Raps ist seit Jahren nicht mehr möglich. Dank regelmäßigem
Inhalieren sowie Umstellung auf Späne und Heulage haben wir die
„Hustinette Herci“ im Griff.
Gitano, seit über 6 Jahren bei uns, hustete 2014 immer mal wieder an. Seit
Frühjahr dieses Jahres hat sich die Entwicklung verstärkt. Die Ursachen sind
hier noch nicht geklärt. Der Allergietest war unauffällig. Auch eine
Umstellung auf Späne und Heulage brachte nicht das gewünschte Ergebnis.
Da wir Herci schon immer mal die Nordseeluft um die Nüstern wehen lassen
wollten, haben wir jetzt kurzfristig „Nägel mit Köpfen gemacht“. Warum
nicht beide Hengste auf die Reise schicken? Prima: Urlaub mit dem Kumpel!
Die Kontaktaufnahme mit Volker Griebel, Leiter des Reiterhofs „Hus
achtern Diek“, war unkompliziert und sofort erfolgreich. Die Antwort auf unsere wichtigste Frage, der
Hengsthaltung: Kein Problem! Na, dann . . .
Am Sonntag Morgen gegen 4.00 Uhr startete der Einsatz
Wattenmeer. Noch etwas verschlafen traten Herci und Gitti ihre
Reise an. Nach einer entspannten 4 Stunden-Fahrt landeten
Sonja Hellwig und Annette Kramer mit den beiden Urlaubern auf dem Anhänger in Sahlenburg, dem
Zugangsort zum Wattenmeer und nach Neuwerk. Denn eines war von Anfang an klar: Nach Neuwerk gab es
für uns nur den Weg durch das Wattenmeer und zwar auf den Rücken von Herci und Gitti. Beide kannten
bis dahin noch kein Wattenmeer oder Ähnliches. Im Gegenteil. Gitano weigert sich bis heute hartnäckig ein
Bad in der Weser zu nehmen und springt über jede Pfütze, als wenn es ein Oxer wäre.
Ausgestattet mit praktischen Rucksäcken und professionellen Helmkameras ging es gegen 9.15 Uhr ins
Watt. Wer schon einmal im Wattenmeer war, weiß um die kleinen Wellenbewegungen des Wattwassers und
deren Wirkung. Schaut man länger drauf, kann einem durchaus etwas schwindelig werden. Und was beim
Menschen wirkt, wirkt auch bei den Pferden. Denn so erging es zunächst Gitti. Er absolvierte die ersten
„Wattmeter“ noch recht schwankend, marschierte aber mutig und ohne zu zögern hinter Herci her. Der
Herdentrieb funktioniert eben auch bei Hengsten einwandfrei!
Und Hercules ist sowieso unser Macho und „El Chefe“. Da braucht man sich bei ihm keine Sorgen machen.
Das Wetter spielte einigermaßen mit. Es gab zwar keinen herrlichen Sonnenschein, aber es blieb relativ
trocken von oben und das Watt war nur mit wenig Wasser gefüllt. Sonja und Annette zeigten sich als
routinierte Wattreiter und ritten ohne Hetz und Eile die 11 km lange Strecke von Sahlenburg nach Neuwerk
in knapp zwei Stunden.
Auf Neuwerk glücklich und ohne Zwischenfälle angekommen, gab es für Pferd und Mensch erstmal eine
ausgiebige Mahlzeit. Alle vier waren doch sichtlich erschöpft nach der langen Anreise. Herci und Gitano
bezogen zunächst ihre Boxen. Nur nachts werden die Jungs in den
Stall gebracht, ansonsten stehen sie den ganzen Tag auf den
endlosen Weiden. Und hier kann man wirklich von endlos reden.
Anke, Pferdewirtin auf dem Reiterhof „Hus achtern Diek“ wird unsere Jungs die nächsten 8 Wochen
versorgen. Mit einem lachendem und natürlich auch weinendem Auge verließen wir am nächsten Tag die
Insel per Wattwagen in Richtung Sahlenburg. Aber nicht ohne unseren Jungs einen dicken Schmatzer zum
Abschied zu geben.
Natürlich werden wir die Beiden in den nächsten Wochen besuchen. Denn sonst können acht Wochen auch
ganz schön lang werden . . .
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