© Reitanlage Hellwig & Matthes GbR 2015
September 2015
Gitti & Herci Teil 2 oder wie kommt der Schlüppi ins Watt?
Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen…. Aber dazu später mehr.
Wer unsere News aufmerksam liest, hat bestimmt schon auf diesen Bericht gewartet. Irgendwann ist jeder Urlaub mal zu Ende. Natürlich auch der
von Gitti & Herci. Endlich konnten wir unsere beiden Jungs nach 9 Wochen wieder nach Hause holen. Aber wie bereits bei der Hinreise gab es nur
einen Weg und dieser führte durchs Wattenmeer.
Die Tidezeiten ließen einen Hin- und Rückritt an einem Tag nicht
zu. Hier sei auch angemerkt, dass bei einer Anreise von rd. 4
Stunden eine One-Day-Tour für Pferd und Mensch nicht
empfehlenswert ist. Wochen vorher hatten wir uns bereits auf
einen schönen und gemütlichen Ausklang unseres Abenteuers
geeinigt. Annette Kramer nutzte die Gelegenheit, um ihren
Hengsten Debano und Euripides das Wattenmeer zu zeigen.
Doppelzimmer und Boxen waren gebucht. So ging es am 18.09.
gegen 5.00 Uhr in der Früh via Auto und Anhänger in Richtung
Nordsee. Ohne Zwischenfälle erreichten wir gegen 9.00 Uhr
Sahlenburg.
Während Lesley-Ann und Antje samt Gepäck
und Sättel (für Gitti und Herci) auf eine
gemütliche Fahrt mit dem Wattwagen
warteten, rüsteten sich Annette mit
Euripides und Sonja mit Debano für den
Ritt durchs Wattenmeer. Bei auflandigem
Wind und 30 cm über Normal ging es auf
die 12 km Strecke bis nach Neuwerk. Auf
dem Kutschbock war es schon etwas kühl
und windig. Für echte Ostfriesen, wie
unserem Kutscher Stefan Griebel, allerdings
gar kein Problem. Der Ritt von Annette und
Sonja mit den beiden Watt-Newcomern
Debano und Ripie war mit wassergefüllten
Prielen und entgegenkommenden
Wattwagen schon eine Herausforderung. Im
Schritt, Trab und natürlich Galopp ging es
durch das Watt. Nach rd. 2 Std. hatten wir
alle Neuwerk erreicht. Debano und Euripides bezogen ihre Boxen und wir unsere Zimmer. Natürlich nicht
bevor wir Gitti und Herci auf ihren Wiesen besucht und ihnen die Heimreise angekündigt hatten. Nach
einem herrlichen Spaziergang und leckerem Fischteller ließen wir den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.
Am nächsten Morgen wurden wir gegen 7.00 Uhr durch ein kräftiges Gewitter mit wirklich starken
Sturmböen geweckt. Aber genauso schnell wie ein Gewitter über der See aufzieht, zieht es weiter. Schon
beim Frühstück waren die ersten blauen Streifen am Horizont zu sehen. Voller Vorfreude sattelten wir
gegen 10.00 Uhr unsere Pferde Debano und Euripides und natürlich Gitano und Hercules. Leider hatten wir auf der Rückreise nicht den Luxus eines
Gepäcktransportes. So mussten wir unsere Rucksäcke auf den Rücken nehmen. Am großen Leuchtturm und
dem Friedhof der Namenlosen vorbei, ritten wir gegen 10.30 Uhr in das Wattenmeer.
Um die Pferde wieder an das Watt samt Wasser zu gewöhnen, war zunächst Reiten im Schritt angesagt.
Dann schalteten wir einen Gang hoch und ab ging die Post im Trab. Allerdings kamen wir nicht wirklich
weit. Durch die Auf- und Abbewegungen beim Leichttraben kam bei Antje die Gepäckmasse auf dem
Rücken dermaßen in Schwingung, dass sich der Reißverschluss des Rucksackes unbemerkt öffnete. Plötzlich
und ohne Vorwarnung verstreute sich der Rucksackinhalt auf eine Strecke von rd. 40 m, bevor Antje mit
Euripides zum Stehen kam. Schlafanzug, T-Shirt, ja und auch der Schlüppi
sowie andere Gegenstände lagen teilweise im Sand oder sogar im Wasser,
wobei Antje noch Glück hatte. Das Tablett und das Portemonnaie samt EC-
Karten landeten im Sand. Das Aufladekabel hatte weniger Glück und
versank im Wasser. Das nagelneue Handy war - Gott sei Dank - im Rucksack
steckengeblieben.
Oh man, wer Antje kennt, weiß, dass die nächsten Minuten nicht die
gemütlichsten waren. Es herrschte eine “Bombenstimmung”. Mit
versteinerter Miene wurde abgesessen. Unter lautem Fluchen sammelten
Antje und Annette die Habseligkeiten aus dem Dreck und stopften sie
notdürftig zurück in den Rucksack. Im Watt aufzusitzen ist auch nicht
gerade ein Highlight, wenn die Reitstiefel lieber im Schlick steckenbleiben
wollen. Mit Hilfe einer Haarklammer wurde der Rucksack sicher
verschlossen und weiter ging der Ritt, auch ohne weitere Unterbrechungen.
Entgegen der Wetterprognose mit Wind und stellenweisem Regen, hatten
wir herrlichen Sonnenschein und fast ein windstilles Watt. Müde, aber zufrieden, erreichten wir nach rd. 1,5 Stunden den Strand von Sahlenburg.
Nachdem die Pferde verladen und alles sicher verstaut war, fuhren wir natürlich noch bei „Kocken Krabbenhandel“ in Spieker-Neufeld vorbei. Hier
gibt es ein schon fast legendäres und superleckeres Backfischbrötchen und fangfrischen Fisch. Dann traten wir die Heimreise an. Völlig unspektakulär,
als wenn sie nie weg gewesen wären, bezogen Gitti und Herci zu Hause ihre Boxen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Kur den gewünschten
Erfolg gebracht hat.
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